Max Ackermann - Pastelle - pure Malerei und Zeichnungen - Meditationen

06.04. - 04.05.2019

Die Eindrucksmalerei der Impressionisten kennend, die der abbildenden Natur noch tiefer verhaftet war als die der Expressionisten, entwickelte er kontinuierlich eine Bildsprache, die es ihm erlaubte Formen und Farben frei zu gebrauchen. Wichtiger Ankerpunkt war hierbei die Bildlehre Adolf Hölzels, den er 1912 an der Stuttgarter Akademie kennenlernte, wo er sein in Weimar begonnenes Studium beendete. Er schloss sich lose dem Kreis um Hölzel an und war ihm bis zu dessen Tode freundschaftlich verbunden. Parallel zum Naturstudium fertigte er bereits abstrahierende Blätter an, die er zunächst nur als kompositorische Übungen sah. Nach Ende des ersten Weltkrieges fokussierte er sich, wie viele Künstlerkollegen, auf das Elend seiner unmittelbaren Umgebung. Sozialkritische und neusachliche Blätter mit anklagendem Inhalt entstanden. Er selbst schrieb: „Nach dem Ersten Weltkrieg konnte ich keine schönen Dinge mehr zeichnen.“ Nach wie vor entstehen Formenskizzen, die heute wie abstrakte Elemente erscheinen. Das Ausloten zwischen Form, Linie und Farbe verstärkte sich. 1930 gründete er in Stuttgart ein „Seminar für absolute Malerei“, in dem er u.a. Kurse zur „Harmonielehre für bildhaftes Gestalten“ und „Vom Realen durch klare Komposition zum Überrealen“ leitete. Die Verfemung durch die Nazis brachte ihn ins Bodensee Exil, das rettende Ufer der Schweiz in Sicht. Die aus den Fugen geratene Welt schien ihm nicht mehr abbildungswürdig, seine abstrahierende Formensprache festigte sich. Ackermann liebte die klassische Musik. Beethoven und Strawinsky begleiteten ihn oft im Atelier. Er arbeitete nicht nach der Musik, sie inspirierte ihn und in Bildtiteln wie „Hymnen an die Freude“ klingt dies an.

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