Ralf Kerbach
(* 1956 Dresden)
Ralf Kerbach ist ein Einsiedler, der Modi von Suche und Führung projiziert. Zum inhaltlichen Repertoire zählen Bildmodelle der Selbst(er)findung und Verantwortung, angelegt als kämpfte der Künstler nicht für, sondern gegen etwas, mit Ungeduld und Konsequenz, welche die Infragestellung des Selbst einschließt – gerade so, als wäre ein kurzer Moment der (Auf-)Klärung nur unter Schmerz zu haben. Sollte die wirkliche Welt zu komplex und Rückzug die einzig naheliegende Antwort sein, hingen Kerbachs gemalter Widerstandsgesten freilich immer noch intensiv und warnend im Museumsraum als Altarbilder der ständigen Überbietung.
(Christoph Tannert in: Malströme. Kerbach - Leiberg - Scheib - Schleime - Stangl, Ausstellungskatalog Mannheimer Kunstverein 2017)