Albert Wigand
(Ziegenhain (Hessen) 1890 - 1978 Leipzig)
Der gebürtige Hesse Albert Wigand entschied sich ab 1925 für die Wahlheimat Dresden. Bis er mit seiner Kunst den Weg in die Öffentlichkeit fand, vergingen weitere 20 Jahre. Während des DDR-Regimes war er ein stiller Verweigerer, der sich aus dem offiziellen Ausstellungsbetrieb zurückzogen hatte. Und obwohl er Antiakademiker war und selbst nie unterrichtete, hatte er Einfluss auf die jüngere Dresdner Generation ausgeübt, wie z.B. auf Dottore und Strawalde. Anfänglich erzählt seine Bildwelt von seiner Alltagswelt, von den einfach Dingen – von Straßen, Häusern und deren Innerem, von der Lampe bis hin zum Kochtopf. Herrschten in den 50er und 60er Jahren noch gedämpfte Farben vor, entwickelte sich Wigand nach einer kubistischen Phase zum Kolorismus hin. Seine Malerei war geschult an Franzosen wie Paul Cézanne, Herni Matisse und Pablo Picasso. Diese hatte er bereits während seines Studiums als Kunstpädagoge kennengelernt, das er vorzeitig abgebrochen hatte. In seinem Spätwerk steigerte er die bereits angelegte Deformation, indem er Bilder zerschnitt und sie auf neuem Bildgrund zu abstrakten Figuren zusammensetzte. Später verfolgte er diese künstlerische Strategie auch in der Plastik. (EW)
Vita
nach dem Krieg Schwerpunkt auf Malerei (Öl und Tempera), Experimentieren mit Formen und Flächen