Dottore

(Dresden 1935 - 2009 Hamburg)

Außergewöhnlich ist nicht nur Dottores Werdegang vom kunstsammlenden Mediziner zum Autodidakten mit eigener künstlerischer Aussage, sondern ebenso sind es seine Werke. Mit der Lumbalpunktionskanüle setzt er zehntausende Acryltropfen auf den Malgrund und nennt diese Malweise Guttismus, abgeleitet vom lateinischen Wort „gutta“ für Tropfen. Es entstehen überaus dynamische, in ihrer Farbigkeit vibrierende und in ihrer Komposition einzigartige Bildgeflechte. Auch der Einfluss seiner Künstler-Zeitgenossen wie z.B. Hermann Glöckner, Wilhelm Müller, Max Uhlig oder Gerhard Altenbourgs, aus deren Werken sich seine umfangreiche Sammlung zusammensetzt, ist in seinem eigenen künstlerischen Schaffen deutlich spürbar. (ED)

Vita

1935
geboren in Dresden, bürgerlicher Name Wolfgang G. Lehmann
1953 - 1958
Medizinstudium in Halle und Dresden.
1973
erste Ausstellung, nennt sich Dottore
1981 - 1983
zunehmende Konflikte mit sozialistischer Diktatur, freischaffend tätig, Entschluss zur Ausreise
1984
Übersiedlung nach Hamburg
1985
Neubeginn als Kinderarzt mit "Praxiatelier"
1996
widmete sich ganz der Kunst und beendete Tätigkeit als Arzt
2009
stirbt in Hamburg